Auf zu neuen Ufern und zurueck zum Anfang

 Auf zu neuen Ufern – Ada Foah

Was noch komplett auf meien Reisen gefehlt hat, war die Ostküste Ghanas. Ada Foah ist ein kleines Städtchen mit Inseln drumherum. Von der Trotro-Station kommt man am besten mit nem netten Motorradfahrer an die Ausläufer, wo schon die ersten Fischer ihre Boote parken und der Sand beginnt.Ab dort kommt man nur zu Fuß zu der Stelle, wo der Volta ins Meer fließt. Von den dorfähnlichen Auszügen, wenns wirklich gen Landzunge geht hab ich keine Bilder, weil meine Kamera schlapp gemacht hat. Ein idyllischer Ort, wo die Hütten und die einzelnen Grundstücksabgrenzungen aus geflochtenen Palmblättern gebauten werden. Durch kleinste Gassen gelangt man im warmen Sand ans Wasser….zuerst noch über eine Brücke und nach zwei Strandclubs  ist man an der Flußmündung…. sorry keine Bilder!!!

 

Sauber und herrlich ists da. Die Ureinwohner dieser Gegend gehören zum Volk der Ewe. Sie sprechen Ayigbe, was wohl mit dem Ga verwandt ist, verstehen allerdings nicht Twi. Dafür scheint der Fluss und die Entfernung zu den Ashantis doch zu groß zu sein. Sie sind hellhaeutig – fair in complextion – sie sind freundlich und schoen!!

Ada foah Ada FOah

 

…. und zurück zum Anfang – Dodowa Rinsals 

dodowa-sept 2012 dodwa sept. 2012

Letztens war ich nochmal in Dodowa. Im Norden Accras – ca. zwei Stunde mit dem Trotro. Dort gibt es einen Wasserfall, der gut zu Fuß zu erreichen ist, und den ich am Anfang meines Ghanaaufenthalts zusammen mit Lisa Ha besucht habe. Wir waren glücklich und ganz seelig, in der  abgeschiedenen Athmosphäre, voll grün und sauber – es hieß erstmal anzukommen. Wenn man als Europäer nach Ghana kommt, ist vieles erst mal hektisch, laut, überbevölkert und man hat einen sinnlichen Overload. Da kann einem solch ein ruhiger Ort durchaus dabei helfen runter zu kommen.

 

Ja und da wollt ich nochmal hin. Im Unterschied zum September hat das Land eine ziemlich lange Trockenzeit hinter sich und es hat ncoh nicht häufig und wenn dann nicht nennenwert geregnet. Das Flußbecken auf dem Weg zum Wasserfall trägt kein Wasser mehr. Die Bananenbäume sind vollig ausgetrocknet und müssen sich erst wieder regenerieren. Und der Wasserfall…..eher ein Rinnsal wie man sich vorstellen kann. Von ruhigem Idyll konnte diesmal auch nicht die Rede sein. Eine Schulklasse – SHS 3 würd ich mit mittlerweile geübtem Blick behaupten – macht wohl an selbigem Tag eine Exkursion dahin und die Jungens und Mädels geniesens herrlich… und auch der Stein, der am Eingang mit der Ghanaflage bemalt ist, im Septmeber war er noch voller Farbe, doch jetzt ist er ganz broecklig…

dodowa - maerz 2013

 

dodowa april 2013

Schön wars nochmal dorthin zu  kommen und auch hier zu sehen, das schon einiges an Zeit vergangen ist. Langsam ja sicher bin ich auf dem Weg nach Deutschland…

 

Des weiteren wird im Moment gekocht, was das Zeug hält. Hab ich mich doch etwas weit aus dem Fenster gelehnt, als mich einer der Lehrer gefragt hat, ob ich den nun die ghanaische Küche kenne. Jaja zu genüge: Fufu, Kenkey, Banku, alles….von wegen.

Gari, Kokonte, Komlemle, Yamporridge – das sind nur ein paar der anderen kohlenhydrathaltigen Beilagen, die man zu diversen Stews und Soups essen kann. Zwar aus immer den selben Rohstoffen – Mais, Manjok, Yam – hergestellt, allerdings das eine Mal aus der frischen Warew, das andere Mal aus dem bereits gemahlenen Mehl, ein weiteres Mal aus getrockneter und anschließend gemahlener und anschließend fermentierter Ware….und wenn ich ehrlich bin, weiß ich mittlerweile wieder nicht mehr, was was ist. Aber ich werde dieses ganze Geklöse schon vermissen!!!!

Gari with Muschelstew

 

 

 

 

 

 

 

 

Abschiednehmen – noch nicht für immer!! UND Brass-Beads – HURRA endlich Schmuckdesigner!!

Mittlerweile ist es März. Die Arbeit an der Ghanaian-German-School ist vorbeiund mittlerweile haben alle meine Mitfreiwilligen den Rückflug hinter sich und haben wieder Deutschen Boden unter sich…. wahrscheinlich ist es Arschkalt, allerdings gibt es fließend Wasser und das nach belieben warm, warme Wohnungen, in denen immer Strom zur Verfügung steht, schnelle Internetleitungen, Freunde, Familie, das eigene zu Zimmer und JAaaa Schnitzel mit Bratkartoffeln, oder noch besser Fleischpflanzerl mit Kartoffelsalat – oder Püree???, Butterbrezen, KÄÄÄÄÄSE, Joghurt und Milch…

wie auch immer – für mich ists noch nicht so weit…

 

Die Abschiedszeremonien jedweder Art – sei es von meinen Mädels oder den Schülern, den Lehrern oder liebgewonnenen Freunden – waren bisher zumindest was mich angeht nicht mit Herzschmerz verbunden. Das liegt sicher daran, dass ich noch nicht weg bin – ich hab nämlich noch 5 Wochen vor mir.

 

Von den 7 verbleibenden Wochen nach meiner Arbeit sind fast zwei schon um, was mir zeigt, dass diese letzten Wochen jetzt sehr schnell vorbeigehen. Es ist ungefähr genausolang, wie ich letztes Jahr als Urlauber hier verbracht habe. Also kann ich es wie Urlaub sehen, nur dass ich hier schon das letzte halbe Jahr gelebt habe. Was also tun??

 

Noch nicht gesehene Orte bereisen – bereits bereiste wunderschöne Orte nochmal sehen und lernen was noch gelernt werden kann.

 

Ersteres ist bei mir auf jedenfall noch der Osten und seine Küste, wenns Geld es zulässt der oberste Norden – wo ich unbedingt nochmal aufschlagen werde ist Cape Cost – ich hab nur ein kurzes Wochenende dort verbracht und diese Küstenstadt hats mir angetan – was ihre Bewochner und ihre Architektur angeht.

 

Letzteres jaja ist nicht wie viele, die mich kennen etwa die Trommelei, nein, ich besuchte seid geraumer Zeit ein Dorf im Süden Kumasis, dass für seine Messingarbeiten bekannt ist. Dort hab ich einen Lehrer gefunden, der mir mit Leib und Seele, viel Liebe zur Arbeit und Witz in jedem Moment das Messinggießen beibringt. Die Messingperlen sind für die Ashantis bekannt. Vor allem die Könige hier tragen Schmuck, und zwar nicht zu wenig, um ihren Reichtum und damit ihre Macht zur Schau zu stellen. Natürlich ist dieser Schmuck dann nicht aus Messing – jedenfalls nicht ausschließlich, sondern mit Gold überzogen – was allerdings meine finanziellen Mittel weit übersteigen würde.

 

Dort verbrachte und verbinge ich auch weiterhin so einige Tage – schwerarbeitend möchte ich betonen. Ich habe durch den Workshop dort einen Heidenrespekt vor dieser Arbeit und denen, die damit ihr Geld verdienen bekommen. Von früh bis spät werden teilweise unwahrscheinlich eintönige Arbeiten vorgenommen. Man könnte meinen, diese Arbeit sei luktrativ, aber nein – betrachtet man Aufwand – zeitlich und materiell – scheint mir nicht viel für die Arb eiter übrig zu bleiben – ich bin mir manchmal gar nicht sicher, ob sie sowas wie Arbeitsaufwand mit ein berechnen. Unsereins würde einen gewissen Stundenlohnn auf den Preis seines Handwerks draufschlagen – aber hier, es scheint mir nicht der Fall zu sein.

 

Viel Spaß mit den Bildern!!

Reisezeit – „what are you looking for?“

Reisezeit – so heißt mein Fotoordner der die Bilder der letzten Wochen beinhaltet. Diese Reisezeit begann am 13. Dezember, dann gabs eine kurze Unterbrechung, in der wir von der GGS unsere „end of term exames“ bewältigten, und schließlich begannen die offiziellen Ferien und damit Weihnachten, Neujahr und am am 14. Januar war ich wieder in Kumasi. Das ist nun auch schon wieder  2 Wochen her. Die letzten Wochen vergehen nun wie im Flug ist meine Befürchtung, weshalb sich hin und wieder der Gedanke einer Verlängerung meines Aufenthaltes aufdrängt. Aber warten wirs mal ab….

 

Wie kann man 4 Wochen Reisezeit nun kurz und knackig, damits auch ein paar Leute lesen, beschreiben?? Schwierig – also hab ich beschlossen, ich lass es – es gibt keine Dokumentation meiner Reisewochen.

 

Kurz – wo ich überall war….

 

Mitte Dezember:     

Northern Region –   Tamale und Larabanga

Weihnachten bis kurz vor Silvester:  

Accra –   Teshie, Tema: Strand, Meer und Schmutz, Industriehafen

Industriehafen Tema

Industriehafen Tema

wie unser Ruhrgebiet ??

wie unser Ruhrgebiet ??

Fischerhafen

Fischerhafen

Industriehafen Tema

Industriehafen Tema

Silvester und zum Auskurieren:

Western Region –    Strand, Meer und Palmen keine Schmutz  und keine                                                                  Menschenseele

keine Menschenseele

keine Menschenseele

keine Menschenseele

keine Menschenseele

Fischerdorf

Fischerdorf

Rundhütte

Rundhütte

Strand und Palmen

Strand und Palmen

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Januar:    

Eastern Region        Kofuridua – Beadsmarket                                                                                     Glas- und Bronzeperlen bis zum Abwinken

Volta Region –          Wandern, Wildnis, Herbst und Bootfahren

Bootfahren

Bootfahren

 

Damit sind bis auf die obersten zwei Regionen Upper West und Upper East alle Regionen Ghanas besucht. Wir Mädels haben also mehr von Ghana gesehen als die meisten Ghanaer selber. Ohne Witz, das was wir hier tun, dieses Land bereisen, seine  Sehenswürdigkeiten und verschiedenen Landschaften bestaunen – seien es Berge – manche würden es vielleicht eher Hügel nennen, Wald und Wiesen oder Sandstrand und Meer oder die absolute Einöde und Savanne, die der Norden zu bieten hat.

 

What are you looking for?

 

Wenn wir unseren ghanaischen Freunden erzählen, wo wir überall waren, sind sie meist beeindruckt, ganz aufgeregt und einer fragte mich dann „What are you looking for?“ Gute Frage. Was suche ich eigentlich? Und was macht man mit all den Eindrücken, die man von diesem Land gewinnt? Man versucht sie fest zu halten – klar. Gedankliches in Tagebüchern – analog oder wie hier digital und man macht Fotos und das bis weilen nicht zu knapp. Du versuchst die Atmosphäre einzufangen wenn du in der Volta Region neben den Wli-Waterfalls stehst. Alles ist sauber – das Wasser ist klar, wie es sich in den Bergen gehört und du bist von der unbändigen Kraft des hinabstürzenden Wassers beeindruckt. Man macht Fotos, obwohl man weiß, dass dieses Naturempfinden niemals eingefangen werden kann. Ist die Alternative dann im Moment zu leben und zu geniesen, und leider aufgrund fehlender Dokumentation alles zu vergessen, bzw. beschränkter zu sein in den Möglichkeiten sich die Erlebnisse wieder ins Gedächtnis zu rufen? O.K. Das sind touristische Orte. Manchmal – zum Beispiel bei den Wli-Waterfalls musst du extra fürs Mitnehmen einer Kamera beim Touristencenter bezahlen, also gut – dann benutzt du sie auch sicher.

 

Aber was ist mit dem erschütternden, beklommenen Gefühl das man bekommt, wenn man am Stadtstrand in der Nähe des Ghettos von Accra/Teshie steht. Man sieht Müllberge, Plastikinseln, Klamotten und Schuhe und alles nur Erdenkliche, das an den Strand gespült wird. Unser eins würde nie auf die Idee kommen, hier zu baden – die Bewohner dieser Stadtteile hingegen, für sie ist das ganz normal.

Was macht man also mit diesen Momenten? Immernoch dokumentieren?  Orte, des täglichen Lebens – ohne touristische Highlights – aber für mich als Europäer mit soviel Absurdem, Ungewohntem, und Erstaunlichem verbunden, dass mans eigentlich festhalten will. Wie soll man seinen Freunden und Verwandten zu hause all die Geschichten erzählen – ohne unterstützendes Fotomaterial. Aber da überkommt mich dann doch die Scham – meistens zumindest.

 

Aber nochmal zur Frage „What are you looking for?“ Das wirkliche Ghana sehen und erleben? Aber was ist das wirkliche Ghana? Und wo ist es zu finden? Im unberührten Norden, wo die Kolonialisten nie Interesse zeigten, weil keine Bodenschätze zu finden sind und für die Sklaverei – ach was, viel zu weit im Inland.  Das Afrika das man sich vorstellt, Sand – roter Sand, Rundhütten, Fahrradfahrer, Moslems in ihren wunderschönen Kutten… Hier findet man die älteste Moschee Westafrikas – wieder ein touristisches Spektakel, auch wenn sie kleiner ist als man es sich vorstellt. Hier findet man aber auch Familien in ihren Rundhütten, die Sheabutter herstellen, das dort traditionell als Nahrungsfett zum Braten verwendet wird. Sie verkaufen Sheabutter billigst an Deutsche, welche es anschließend mit vermutlich gehöriger Preisspanne parfümiert und koloriert an den Mann bzw. die Frau bringen. Globalisierung – Internationalisierung juhe…

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Maremüll

Maremüll

Müll Müll

Müll Müll

Kakteenaktion

Kakteenaktion

Waterfalls

Waterfalls

Waterfalls

Waterfalls

Voltaregion mit MOTORBIKES erforschen

Voltaregion mit MOTORBIKES erforschen

BAR oder SPOT, wie Trinkanstalten hier genannt werden

BAR oder SPOT, wie Trinkanstalten hier genannt werden

Yaya - sie is meine ;)

Yaya – sie is meine 😉

Friends

Friends

Cocobeach - grad recht fürs Schweinderl

Cocobeach – grad recht fürs Schweinderl

Cocobeach

Cocobeach

beim Ausgehen

beim Ausgehen

 

 "kleine Fisch" = frittierte kleine Heringe

„kleine Fisch“ = frittierte kleine Heringe

Nach dieser Reisezeit ist für mich klar es sind weniger die tourisitschen Orte, Sehenswürdigkeiten, Strände, die mich an diesem Land interessieren. Es sind mehr die Orte des täglichen Lebens, die mit den Geschichten, Erfahrungen und Einstellungen aber auch Wünschen und Vorstellungen der Bewohner gefüllt, die bei mir Eindruck hinterlassen. Und ich muss es zugeben, es sind meist die eben nicht so schönen Gegenden  des Landes.

 

Wieder in Kumasi zu sein, ist wie wieder nach Hause zu kommen – tatsächlich. Und sich gewahr zu werden, dass nach 6 Wochen einiges anders wird – bzw. dieses zuhause verlassen wird. Also gilt es nochmal alles rauszuholen, was geht. Nachdem sich meine Trommelerlebnisse bisher in Grenzen gehalten haben, hab ich über ATO eine Art Musikschule im Unigelände der KNUST gefunden, das traditionelle ghanaische Trommelei unterrichtet – es sind international bekannte Musiker – ich kenn jetzt keinen namentlich – aber gut, das heißt nix. Morgen ist meine erste Unterrichtsstunde und ich bin wirklich aufgeregt, weil ich schon lange nicht mehr und erst recht nicht mit so professionellem Pack getrommelt habe.

 

Außerdem steht noch ein Bronze-Perlen-Workshop an – eigentlich für den Rest meiner Zeit hier an der GGS geplant aber wenn das mit der Trommelei der Hammer wird, kann ich nicht beides machen. Wir werden also sehen…

nochmal HALLO vor Weihnachten!!

Meine Halbzeit steht an – die Winter – nein Winter gibt es hier ja nicht! Die Christmas-Ferien stehen ebenfalls an und davor werden am Campus die End of Term Exames geschrieben.

End of fist Term…

Nicht wie bei uns in Deutschland werden hier die Schuljahre hier in drei Terms eingeteilt. Der erste endet mit den Weihnachtsferien. Die Examen sollen den ganzen Stoff des vergangenen Terms bearbeiten. Für meine Form 2 und Form 3 heißt das vor allem Wiederholungen des letzten Jahres und ein paar neue Vokabeln….THE BATHROOM… ein Heidenspaß. Mit Utensilien meiner Mitbewohnerin und mir aus dem Badezimmer stand ich vor meiner Klasse und da gings auch schon los….

was ist das?“ ****??? „What is this?“….

a towl“ „yes…but now in german!!!“„ok und jetzt in deutsch!!“ Read it!!

in Handtuck““no…again!“

ein Handtuck“ „no….listen:“

EIN HANDTUCH und jetzt alle: ein Handtuch“ …..to be continued

Meine Form 1, die seit November in der Schule ist, besteht aus mittlerweile 8 Schülern. Ich hab mit ihnen 3 Stunden die Woche – und sie sind wissbegierig, das macht richtig Freude und ist eine Herausforderung für mich. Wörter wie Personalpronomen, Possesivpronomen – Regeln für das Konjugieren von Verben, „Der Satz“, Trainieren der Aussprache – gar nicht so einfach für jemanden, dessen letzte ernstzunehmende Deutschstunden ca. 14 Jahre zurückliegen. Aber zum Glück hab ich mittlerweile ein Buch aus der Bücherei gefunden, dass mich unterstützt…

Der 1. Classtest ist mittlerweile geschrieben und er war wirklich nicht einfach…das erste Mal zusammenhängende Sätze, die eine kleine Geschichte erzählen. Dann gings drum, die Verben entsprechend der Personalpronomen zu konjugieren….was bedeutet, den Text verstehen zu müssen…das war die eigentliche Arbeit. Die Schüler waren am Anfang ganz verwirrt, warum wir diesen Text nun gemeinsam übersetzen…zusammenarbeiten, bis ihn auch wirklich jeder verstanden hat – oder zumindest so tut. 20 Minuten später ging dann das möglichst eigenständige Arbeiten los ….

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und ich bin ganz glücklich…GUTE ERGEBNISSE:…ich liebe meine FORM 1

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Was steht also in den Weihnachtsferien an??

REISEN REISEN REISEN, denn wir haben knapp vier Wochen Ferien. Ich will mich noch nicht so arg festlegen, wo überall es hingehen soll… Weihnachten wird in Teshie verbracht und noch ein paar Tage um Greater Accra gegurkt. Zu Silvester fahr ich zu den Mädels in die Western Region zu den schönsten Stränden Ghanas – Busua, wo ich schon mit Alex war und Dixcove in die Green Turtle Lodge. Da gibt’s dann Touri – Saus und Braus und ab dem 2. Januar geht’s vielleicht über Accra, Ada – wo sich Volta und das Meer treffen, in die Volta Region, auf den Volta was auch immer…. REISEN REISEN REISEN …das Leben sei Reisen, hat jemand mal gesagt, und auch das Leben hält so manche Überraschungen für uns bereit, die das große Planen in Frage stellen.

Weihnachtsgefühle entwickeln – unter diesen klimatischen Umständen für mich eher schwierig. Und da stellt sich die Frage, ob das unbedingt künstlich hervorgerufen werden muss???

Mein Weihnachten verbringe ich seit ich denken kann im Kreis meiner Eltern und meiner Oma. Es gibt immer dasselbe zu Essen, denn an diesem Tag lieben wir es Schlesisch. Karpfen mit Buchweizen, dazu gekochtes und roh zubereitetes Sauerkraut mit Salzkartoffeln. Es gibt guten Weißwein und es wird gegessen soviel jeder kann. Traditioneller Weise wird ein zusätzlicher Teller bereitgestellt, falls jemand an der Tür klingelt, der nicht weiß wohin mit sich an diesem Tag – allerdings hat noch nie jemand geklingelt.

Und dann gibt’s Motschka und Makufki – sollte jemand diesen Block lesen, der polnisch schreiben kann bitte ich ihn mich zu verbessern, denn ich bin dieser Sprache leider nicht mächtig. Dann wird getrunken getrunken getrunken und dabei ganz vergessen, dass es noch Bescherung gibt.

Liebe Ma und lieber Pa, dieses Weihnachten wird wohl für uns alle etwas anders ablaufen..hab euch lieb!!

Und hier in Ghana werden Weihnachtsplätzchen gebacken – und das mit Elefanten und Nilpferd-Formen…Was die Kekse zu Plätzchen werden läßt ist der Zimt 😉 Das Mehl das dazu verwendet wird, ist TOMBROWN .

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Dazu eine kleine Essensreise:

Porridge also Getreidebreie jeglicher Art werden hier gerne zum Frühstück verzehrt. Beispielsweise gibt es bei uns im Staffroom – abwechselnd SMALL LETTERS – das sind gepellte kleingehackte Maiskörner. Oder es gibt CAPITALS – hier wird auf das Kleinhacken verzichtet. Es gibt aber auch Maisbrei aus Maismehl oder Maisgrieß und eben auch auch Hirse – was hier MILLETT genannt wird.

Zurück zu TOMBROWN: Es bezeichnet eine Mehlmischung aus der Porridge – also Getreidebrei – hergestellt wird. Diese Mehlmischung kann allerdings aus verschiedenen Mehlen bestehen. Unser Favorit enthält neben Mais und Sojamehl auch Erdnussmehl, was dem ganzen einen nussigen ….mmmmmhh leckeren Geschmack verleiht.

Was sonst noch war..

Meine MAP-Extendings of KUMASI finden mittlerweile manchmal mit einem BMX statt….soo groß ist KUMASI gar nicht ;)…macht richtig Spaß und ist superanstrengend. Ich überleg immernoch, ob ich mir nicht doch n Fahrrad zulegen soll…. F A H R R A D…ja ich vermisse es.

Bild Das ist ATO mein BMX-Dealer..

Es gab eine chemische Reaktion in einem Lagerhaus für Pflanzenpestizide – das hat uns für ein paar Tage ganz schön die Luft abgeschnürt. Scheinbar hat die Amerikanische Botschaft sogar Reisewarnungen für Ghana ausgesprochen und in unserer Region sollte man sich ohne Mundschutz eh nicht aufhalten…

Die Wahlen sind vorbei – sie waren viel ruhiger als uns beschrieben, wurden wir doch angehalten, unser Haus für die Zeit der Wahlen nicht zu verlassen. Es gab eine Schießerei im Westen der Stadt…aber uns ist nichts passiert…und die Gewinnerpartei ist nicht diejenige, die von unseren Ashantis hier selbstbewußt vertreten wurde. Es gibt sozusagen zwei große Parteien, die für den Sieg in Frage kommen. Die NDC – National Democratic Party und die NPP – National Patriot Party. Die Wahlprogramme sind mir nicht ganz geläufig, was man an Advertisement sieht, ist platteste, einfach gestrickte Propaganda, den Flyern der Rechten bei uns ähnlich. Schließlich und endlich wird die Wahl der Partei von dem Stamm, dem man angehört bestimmt – zumindest in den meisten Fällen. Die Ashantis – das seit der ältesten geschichte Ghanas erfolgreichste Händler-, Krieger-, Königvolk wählt eindeutig NDC. SIe ist seit der letzten Wahl an der Macht, wurde aber hier schon des Wahlbetrugs beschuldigt. Auch dieses Jahr wird ihr das vorgeworfen, weshalb es in Accra immer wieder zu Unruhen kam.

…to be continued.

Anfang letzter Woche gab es einen violent thunderstorm oder tempest, was soviel wie Unwetter bedeutet. Unmengen an Regen und Wind haben in unserer unmittelbaren Umgebung Bananenbäume, Maissträucher umgenietet und Cassava-Sträucher entwurzelt…davon haben wir uns gleich mal eine geschnappt und zusammen mit ATO zubereitet….

Meine Gegend sah dann ungefähr so aus…

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Mittlerweile würde ich mich dem Fortgeschrittenenbereich was die Zubereitung einer ghanaischen Lightsoup angeht zuordnen – nur das Fufustampfen sollte noch geübt werden…

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mir geht’s gut.

Ich wünsche euch schöne Feste und Feiertage und wir hören uns wieder im nächsten Jahr 2013.

Achja…spontan im Norden war ich noch …. TAMALE und LARABANGA

Larabanga: 5000 Einwohner 100 % moslimisch….das friedlichste Dörfchen und Völkchen, das ich bisher kennengelernt habe…. ein andermal mehr dazu, solange gibts noch ein paar pictures…

BABA

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Essen – Wetter – Schule – und bald wieder Accra

Der letzte Bericht ist schon eine Weile her…immer wieder habe ich angefangen, aber nichts zuende geschrieben. Es fällt mir schwer einen Überbegriff zu finden, unter dem ich alles was hier so passiert platzieren kann.

Genau heute feiern wir zweimonatiges in Ghana und zwar mit „Nkatenkwan“ or you also can call ist „Groundnutsoup“ auf deutsch „Erdnusssuppe“. Ich werde es nicht mit Fleisch oder Fisch zubereiten, weil ehrlich gesagt sind die Mädels noch nicht soweit sowas hier in Ghana zu sich zu nehmen und ich hab auch noch nicht wirklich den Durchblick, welchen Fisch man nun für welchen Stew oder welche Soup verwendet. Stew ist eher eine Soße und Soup eben einen Suppe. Und wenn dir jemand auf die Frage hin, welcher Fisch in dem Stew ist „red fish“ als Antwort gibt, ist man nicht zwangsläufig schlauer. Aber so sind sie die Ghanaer. Sie geben Dingen gerne Namen, die eher beschreibed als klar definierend sind. Sie beschreiben oft, wie etwas aussieht – die Farbe, die Textur, oder die Form, als den korrekten – „artgerechten“ Namen zu verwenden, um es zu typisieren.

Bleiben wir mal beim Essen. Ampesie zum Beispiel nennt man Plantain oder Yam, die gekocht als Beilage zu Soup oder Stew gereicht werden. Die Art der Zubereitung bestimmt den Namen. Genauso kann beides auf dem Feuer geröstet werden, dann wird es zusammen mit Erdnüssen gegessen und heißt Coco. Du bestellst dann „Coco ne Nkate“ „- Gesröstetes mit Erdnüssen“.

Andere Beilagen, die hier gern gegessen werden sind Reis, Fufu, Banku oder Kenkey. Nun kommt es darauf an, welche Beilage mit welcher Suppe oder Soße gegessen wird, denn nicht alles passt zusammen ;). Und der Reis ist kein ursprünglich lokales Essen – „its from the Chinese, they brought it here.“

Der Reis wird gern als Joloffreis gegessen – dann wird er in einem Tomatenstew gekocht und was ich etwas abartig finde, hier werden dann Spaghuettis dazugereicht. Das liegt wohl daran, dass die Nudeln hier günstiger sind als der Reis – was auch wieder abartig ist. ODer man bestellt „Fried Rice“ was dann ein gebratener Reis mit Gemüse und Sojasoße ist und an Reisgerichte beim ASIAMAN erinnern.

Eine anderes Phänomen sind sogenannte BOFROTTS. Das sind Teigbällchen, die frittiert werden. Sie werden aus verschiedenen Mehlen hergestellt und eine Art von ihnen kann ich z.B. essen. HURRA – allerdings bin ich immernoch nicht dahintergestiegen, welches Mehl dafür verwendet wird. Die, die ich essen kann, sehen aus wie Krapfen – kann man sich das vorstellen – ich kann hier Krapfen essen!!! HURRA. Auf die Frage hin, welches Mehl sie denn verwenden, habe ich nun schon von mehreren Stellen die Antwort „normal flouver“. Leider wieder mal keine konkrete Aussage. Keiner kann mir das Getreide oder die Wurzel oder die Hülsenfrucht nennen, die dafür verwendet wird und eine krapfenartige Textur erreicht. Schade eigentlich.

frittiertes gleich in der frueh!!

Morgends gibt’s bei mir meist „Mansa und Kosi“ beides frittierte Bällchen, die einen aus Mais und wie ich heute erfahren habe, zerstampften Bananen oder Plantain. Die anderen besteht aus Bohnenmehl, etwas Zwiebeln und Chillipulver. Den Porridge – eine Art Getreidebrei aus Mais, oder Millet – eine Schalenfrucht, die ich aus Deutschland nicht kenne, von trinkbarer Konsistenz, mit Zucker und Ingwer gewürzt – gut für die Verdauung- den lass ich meist weg, aber normalerweise wird er zusammen mit den Bällchen gegessen.

Ein anderer Begleiter morgends oder für zwischendurch ist „Kwadu ne Nkate“ was Bananen und Erdnüsse bedeutet. Die Erdnüsse werden in kleinen Tütchen dazugereicht. Man kann also überall, wo man Bananen kaufen kann, geröstete, leicht gesalzene Erdnüsse kaufen. Erdnüsse gibt es hier auch in verschiedensten Varianten. Z.B. in der eigenen Schale gekocht. Geschält – aber mit roter Haut geröstet, diese gibts gesalzen oder nicht und dann richtig geschält und gesalzen, wie wir Erdnüsse kennen. Auch gern in Verbindung mit geröstetem Mais, also halb aufgepoppt – an diesen Ständen kann man dann meist auch Poppkorn finden.

Soweit mal, was das Essen angeht. Ich vermisse eigentlich nichts, wobei ich gestern beim Skypen, jemandem beim Käsebrot zubereiten zugesehen habe und bei dem Gedanken an Bergkäse auf Butter und Brot ist mir ganz schwindelig geworden.

Ein anderer Gedanke traf mal auf Salat mit Thunfisch und Zwiebeln. Was man hier theoretisch auch zubereiten könnte, aber der Essig, den sie hier verkaufen erinnert mich eher an Großkantinenmix-Essig. Also auch nicht so toll. Man kann in diversen Lokalen durchaus Salat mit Tuna bestellen oder Salat mit Chicken, dieser wird dann wie mir bereits bekannt, mit Ketchup und Majo angemacht….Danke ich verzichte.

Was gibt es zum Wetter zu sagen… Das hat sich in den letzten Wochen verändert. Die Regenzeit ist zwar offiziell am zu Ende gehen, aber ehrlich gesagt, haben wir eben jetzt Regenzeit – vielleicht ist das so wie bei uns, wo man das Gefühlt hat, das Wetter verschiebt sich etwas nach hinten. Also gut Regenzeit eben und das wohl bis Depzember – bis dann der Hamatan kommt, der trockenen Wind mitsichbringt. Dann aber wohl die Temperaturen etwas nachlassen.

Es regnet also fast täglich und die Sonne ist bis weilen unerträglich heiß – die Luft feucht und schwül. Der Regen kommt oft nachmittags. Dann schüttet es 20 Minuten oder ne halbe Stunde und dann reißt der Himmel wieder auf. Langsam aber sicher bekommt  man ein Gespür dafür, wanns losgeht. Vorher beginnt es zu winden und es wird etwas kühler.

Der erste Regen

Der erste Regen, den wir hier mitbekommen haben, haben Lisa und ich ordentlich abgefeiert – die Einheimischen haben uns etwas unverständlich dabei beobachtet, wie wir das kühle Nass geniesen. Mittlerweile weiß man, wie hinderlich so ein Regenschauer sein kann. Je nach Heftigkeit verändert er ganze Straßenabschnitte, sodass sie unpassierbar werden. Der Trotroverkehr am Ketjetia – sozusagen am Hauptbahnhof – steht still und braucht seine Zeit, wieder auf Touren zu kommen. Und auch wenn man sich durch geduldiges Warten bereits im vorderen Drittel der Warteschlange befunden hat und nach dem Regenschauer nicht mit der hier üblichen ghanaischen Forschheit vorgeht, befindet man sich jetzt wieder im hinteren Drittel der Schlange.Die Wäsche, die in mühevoller, kräftezehrender Kleinarbeit gewaschen und aufgehängt wurde, wird nass, wenn du dich zum Zeitpunkt des Ergusses nicht zu hause befindest – und auch keiner deiner Mitbewohner. Ja so isses hier momentan. Und das absurde zwischendurch war die Tatsache, dass wir zwar Wasser in Hülle und Fülle vom Himmel hatten, aber nicht fließend aus unseren Wasserhähnen. Zumindest tagsüber.

Das Wasser hier am Campus wird durch eine Solarpumpe vom Grundwasser in die hier üblichen Aufbewahrungskanistern befördert. Unser Kanister umfasst 1000 Liter. Vor ca. 3 Wochen wurde unser Kanister geleert und gereinigt, und anschließend gab es ein paar bewölkte Tage, sodass die Sonneneinstrahlung nicht ausreichend war, um das Wasser in die Kanister zu pumpen. Sind diese völlig entleert, braucht es lauf Hausmeister 8 volle Sonnenstunden, damit die 1000 Liter hochgepumpt werden, und das war eben nicht drin. Also mussten wir unser Wasser aus dem nahe gelegenen Brunnen selber schöpfen. Dabei läßt man einen Kanister an einem Seil herunter, wartet, bis er sich unten mit Wasser füllt und zieht ihn dann hoch. Das gibt Muskeln sag ich euch. Ich fands zwischendurch super – so bleibt man fit. Denn während die anderen Mädels hier täglich joggen gehen und dann Kraftübungen vor meiner Nase machen, sitze ich hier morgends und trinke „faul“ meinen Kaffee. Ja und mancher Morgen kann auch so beginnen, dass dir der durchaus ansehnliche Nachbar mit nacktem Oberkörper dabei behilflich ist, das Wasser hochzuziehen. Da sag ich nicht nein!

So lernen wir mit wenig Wasser und das nicht fließend aus dem Wasserhahn zu waschen, zu duschen, zu spühlen, während die Luft hier so feucht ist, dass mittlerweile mein Tabakbeutel und mein Rucksack angefangen hatten zu schimmeln, aber ich habe alles gerettet.

Außerdem sind die Stromausfälle, die anfangs täglich für eine Stunde oder mehr von 19:30 ab unseren Abend begleiteten, häufig vormittags und tagsüber. Fürs Wohnen und Leben sind diese „Lights off“ nicht so störend, aber die Schulen und der tägliche Betrieb wird dadurch sehr beeinträchtigt. ICT – Information and Computer Technology – findet z.B. theoretisch statt, weil die meisten der Rechner kaputt sind. Nach einem „Light off“ also einen Stromausfall, ist die Spannung zu Beginn viel höher und daduch gehen Geräte gern mal kaputt. Auch die Registrierung der Schüler für die final exams kann nicht abgeschlossen werden, wenn es keinen Strom gibt.

Noch kurz zum Schulbetrieb.

Vor der Senior High School

Evelyn und Isaak- zwei meiner Schueler

Vor meiner Abreise hat mir eine Grundschullehrerin prophezeit, dass das fehlende Material das größte Problem sein wird. Sie könnte Recht haben. Eine meiner Klassen – das 3. Jahr der SHS umfasst 36 Schüler im Alter von 17-20 Jahren. Es geht nicht darum, dass ich weder einen Lehrplan, noch einen Stoffverteilungsplan, noch irgendwelche Bücher habe an die ich mich halten könnte, sondern daran, dass es ausser der Tafel und der Kreide keinerlei Medien zur Verfügung stehen. Auf die Frage an den Headmaster, wo man den Arbetisblätter ausdrucken könnte, war sein Kommentar, nur Tests – also End of Term Tests – würden ausgedruckt, Übungsaufgaben kann man an die Tafel schreiben und die Schüler kopieren dies in ihre Hefte – na prima. Ob es Plakate gebe? „No, we dont have this. This is an Ghanian-German-School, so you have to bring it!“ Acha. Mittlerweile drucke ich tatsächlich Übungsblätter selber aus. Man versuche sich vorzustellen, dass ich in meinem letzten Studienjahr aufs Referendariat vorbereitet wurde, wo Medienschlachten ausgetragen werden müssen. Und tatsächlich ist es gar nicht so einfach seine Muttersprache in einer Fremdsprache zu unterrichten. Ich bin um jede Hilfe froh. Zum Glück bemühe ich mich hier Twi zu lernen und so erschließen sich mir Wege, wie Sprache gelernt werden kann.

Extending the KUMASI-Map..

Magazin-das Gebrauchtteileviertel

Es gibt einen Stadtteil in Kumasi – er heißt eigentlich SUAME – wird aber MAGAZINE oder   kurz MAZIN genannt. Ich bin mit motoriesierten Dreirädern durchgerauscht. Dieser Stadt teil ist ein Magazin für gebrauchte Autoteile. Also alles was man sich so vorstellen kann, alles was wir warscheinlich auf den Schrottplatz bringen, wird hier verkauft. Man hat uns sogar geraten, als Business gebrauchte Autoteile nach Ghana zu bringen – „somebodys waste is the others money“. Denkt man an die Reportagen von Agbobloshie, der Müllhalde Ghanas, auf der unser Elektroschrott landet, findet man in Magazine eben unsere alten Autoteile. Aber nicht nur Autoteile, sondern auch Mechaniker, Elektriker, Lakierer – alles was motorisierte Vehikel angeht ist hier zu finden und zu reparieren. Ca. 100.000 Menschen arbeiten hier!!! Jeder für sich, alles individuelle Seller, keinerlei Manufakturen, Zusammenschlüsse, Spezialisierungen, keine Kooperationen, die eine Weiterentwicklung, Rationalisierung oder ähnliches entstehen lassen könnte, findet hier statt. Die Regierung plant wohl schon seit einiger Zeit soetwas wie ein Schulungszentrum bauen zu wollen, wo die einzelnen Zweige zusammen kommen können, aber das kann noch seine Zeit brauchen.

Dann war ich noch in einem ich würds Ghetto nennen. PLATTFORM nennt sich der Bereich am Rande des Kejetiamarktes an den Bahngleisen. Nachdem das geschäftige Markttreiben zwischen 17 und 18 Uhr dem Ende zugeht, ziehen sich die Leute zurück. Nicht zum Schlafen, sondern manche zum Trinken und Tanzen, das sind dann die „Hussler“, die von weiter her sind und ihr Bett dort aufschlagen, wo die Nacht für sie zu Ende geht. Manche breiten an den Stellen, wo sie tagsüber ihre Waren verkaufen, ihr Nachtlager aus, und manche ziehen sich zu den Railways zurück, um dort das Essen für den nächsten Tag zu zu bereiten.“The fires are burning!“ Es ist dunkel, sagen wir halb neun und nach dem Markttreiben wird das Essen für den nächsten Tag zubereitet, ich wünschte ich hätte eine Kamera dabeigehabt, um unbeobachtet Bilder schießen zu können. Wieder arbeiten die Leute hier Tag und Nacht, laut Pino geht es dann morgends zwischen 4 und halb 5 wieder los.

Mit den Mädels habe ich mittlerweile zwei der hier recht berühmten Handwerksdörfern besucht. Einmal NTONSO, es liegt im Norden von Kumasi-Stadt und ist bekannr für das Bedrucken von Kentestoffen und zwar mit traditionellen ADINKRA-Symbolen. Das in Ghana sehr weit verbreitete steht für „except of god“ – symbol of the subremancy of God. Man findet es auf fast jedem Plastikstuhl in Ghana und gern auch als Halskette. Jeder von uns lässt sich die Prozedur erklären, wie aus einer Baumrinde, die lange gekocht und zerstampft wird eine schwarze breiige Farbe entsteht, mit der anschließen gedruck werden kann. Zum Drucken verwenden sie dann geschnitze Kalebassen oder Siebdruck – sehr rationell und fortschrittlich! Jeder von uns sucht sich einen Kenteschal aus und bedruckt diesen mit selbst ausgewählten Symbolen.

KENTE

Und letztens dann noch in BONWIRE, das fürs Weben der Kentestoffe berühmt ist. Allerdings sind es hauptsächlich die Männer – also 90% der Männer dieses DOrfes sind Kenteweber und 5% der Frauen – laut Nana, der am Ort einen Kentestoffladen hat und uns Mädels schon am Trotro abfängt um uns zuerst bei seiner Familie im Innenhof die Kurzfassung der Tradition der Kentestoffe und -symbole zu erklären. Das tut er natürlich in der Hoffnung, dass wir damit schon befriedigt sind und unser Geld bei ihm ausgeben. Aber er ist dann doch so nett, als er merkt, wir wollen mehr, uns zu dem Zentrum zu führen. Auch hier dürfen wir uns selber ausprobieren. Der nette Kwashi verdreht mir dabei so den Kopf, dass ich aufs erste Mal die Tüte mit unseren Mitbringseln liegen lasse…

Soweit mal. Übermorgen geht’s wieder nach Accra. Dann wird wieder vor allem GA gelernt und kein TWI mehr, dann wird wieder Busstopp geschriehen, um das Trotro zum Halten zu bringen und nicht mehr MATE. dann heisst es ei nuu shishi und nicht mente asie, um zu erklaeren, dass man keinen blassen schimmer hat, um was es gerade geht.

Am Montag kommt dann der Alex. Ich bin schon ganz aufgeregt ihn vom Flughafen abzuholen und willkommen zu heißen hier in Ghana – meinem Ghana!! Bis dahin eine gute Zeit….

Momentaner Wohnort: KUMASI

Map of Kumasi

Mittlerweile sind gut zwei Wochen vergangen seitdem ich von Accra zurück in Kumasi bin. Die Schule hatte ihr offizielles Reopening am 17. September. In der Woche darauf waren dann auch genügend Schüler anwesend, um stundenplanmäßig wie letztes Jahr mit dem Unterricht zu beginnen und ich hatte damit meine erste Deutschstunde in Englisch – hiermit ein Gruß an die liebe Dani und den Tobi ich mach jez praktisch DAF – Deutsch als Fremdsprache. Es gibt keinen Lehrplan, es gibt keinen Stoffverteilungsplan, mit etwas Glück findet man Aufzeichnungen der letzten Voluteers und auch Tests, die geschrieben wurden. Ich unterrichte in der SHS – Senior High School – die Schüler sind zwischen 17 und 20 Jahre alt und teilweise aus den umliegenden Dörfern oder als Boarding-Students von weiter her – z.B. Oseekodorom – als Studenten, die hier am Campus wohnen. Die Studenten schreiben kein Abschlussexamen in meinem Fach. Das heißt man ist sehr frei in den Themen, die man bearbeiten möchte, es bedeutet aber auch, dass die Studenten vielleicht nicht unbedingt motiviert sind. Mal sehen, ich kann dazu noch nichts sagen – ich jedenfalls bin motiviert, dem stupiden Auswendiggelerne, das hier viel zu finden ist – dem Lernen ohne Denken etwas entgegen zu setzen.

Daneben gilt es, sich Kumasi als Stadt zu erschließen – als meinen Wohnort für die nächsten fünf Monate. Wie macht man das? Sich eine Stadt erschließen und sich dort zu hause fühlen? Mir fällt bei zu hause spontan so was wie Alltag und Freunde ein. Oder sowas wie Plätze, die man kennt und wo man sich wohlfühlt, feiern gehen kann und weiß was einen erwartet.

Beginnen wir mit Kumasi TOWN. Auch wenn es auf der Karte so scheint, als sei Kumasi innerhalb des Straßenringes zu finden, dann täuscht man sich, wenn man so denkt. Kumasi besteht aus seinem Stadtkern – dazu gehört ADUM, der Ketjetia-Market vielleicht noch ASAFO, der Umschlagplatz für Busse und Taxis für ganz Ghana – und vielen Stadtteilen oder auch Dörfern, die etwas ausserhalb liegen – wie z. B. Denkyemuoso oder auch Denchemuoso, mein zuhause. Will man nun in die Stadt, z.B. um einen Brief zur Post zu bringen, oder Dinge des täglichen Gebrauchs zu erwerben oder wenn einem nach Ausflug ist, mal schauen was passiert, dann sagt man „I am going to town“. Von Denkyemuoso aus heißt das ein Sharing-Taxi an die Trotrostation in Kwadaso und von dort aus ein Trotro zum Ketjetia-Market.

Das National Culture Center liegt im Stadtteil Bantama, der „on the way to town“ vom Westen her kommend das Tor zu Kumasis Stadtkern ist. Dort findet man ein Restaurant, das völlig überteuert – für uns Touristen – Jollofreis anbietet oder „Spaguetti Bolognese“, die allerdings eher an Gulasch erinnern. Parkartig angelegt findet man des weiteren einen kleinen Buch- und Postkarten-Shop, in dem man Hefte über die Geschichte und Kultur des Ashantivolkes kaufen kann. Mehrere Ausstellungshallen und Werkstätten von Schreinern, Trommelbauern und dem Keramikhandwerk. 3 kleine Souvenir-Shops runden das Ganze ab. In einem dieser Shops lernte ich in der ersten Woche Kwaku kennen. Er stellt aus den sog. „Kingbeads“, den Bronzeperlen der Könige im Ashantireich und den lokalen Glasperlen Schmuck her, den er dort verkauft. Er meinte er könnte mir zeigen, wo die gemacht werden, also tauschten wir Nummern aus.

Drei Wochen später also steh ich wieder bei ihm im Shop. Mein erster autark veranstalteter Stadtausflug führt mich zu Kwaku, um mal herauszufinden, wo die Werkstatt so ist und wie lang man da hinfährt, was das kostet und trallalla – vielleicht wollen die Mädels ja mit. ZIemlich gleich nach der Begrüßung erklärt mir Kwaku, dass wir heute gleich fahren können. Wir warten nur auf seine Schwester, ihr gehört der Laden, und dann können wir los. Ich habe also Zeit, mir den Shop genauer anzugucken – mit gekonntem Blick finde ich wertvolle alte Perlen in seinem Sortiment und irgendwann wird mir klar, dass sich das Ganze noch eine kleine Weile hinziehen kann und ich such mir ein schönes Plätzchen um zu Rauchen, einfach rum zu gucken und warum nicht – Tagebuch zu schreiben. Ich habe sonst heut nichts vor. Kaum sitze ich dort eine halbe Stunde sammelt sich peu a peu ein kleiner Haufen Kinder um mich herum – so im Alter von 4-12 Jahren und ich werd sie nur mit Mühe und der Hilfe einer netten Mama mit Baby auf dem Rücken los. Scheinbar findet hier jeden Samstag eine Rastafarien Preach statt. Die hör ich mir dann das nächste Mal an. Das Culture Center läd dank der parkarigen Anlage mit seinen Wiesen und Weiten gut zum Relaxen und Seele baumeln lassen ein.

Die Fahrt nach Kofroum lohnt sich im Übrigen. Das Dorf ist nicht mehr auf dem Stadtplan zu finden, aber gehört nach wie vor zu Kumasi. Nicht wie gedacht, werden die Perlen in einer Fabrik oder eher Manufactur hergestellt, sondern einfach von den Leuten dieses Dorfes auf der Straße. Wieder gibt es jemanden, der sich Zeit nimmt, den Arbeitsprozess zu erklären. Das Dropping-Taxi kostet 7 Cedi, die Rückfahrt mit dem Trotro hingegen 50 Pesewas (20 Cent).

Noch vom letzten Jahr kenne ich den Baboo Basar, er befindet sich im Stadtteil ADUM. Ein Basar für Souvenirs, Trommeln und allerlei Malereien, wo scheinbar knapp 30 Leute ihre Sachen verkaufen. Sie sind Seller mit Leib und Seele und haben ihre Basis in Kumasi. Für manche ist es üblich hin und wieder nach Accra und an die dortigen Strände zu fahren, „to change the environment“. Einer der Seller ist Ras Pino. Er und seine Mutter sind ursprünglich aus dem Norden. Die Mutter ist vor gut 30 Jahren nach Kumasi gekommen, weil hier das Business viel besser ist als im spärlich besiedelten Norden und Ras Pino begleitet sie dabei. Der Rest der Familie, also Vater und Geschwister sind im Norden geblieben.

Wenn man gerne lokale Getränke wie z.B. Hirsebier – das eigentlich auch aus dem Norden kommt und PIITO heißt so ursprünglich und einfach wie möglich probieren mag, der findet hinter dem Opoku Supermarkt in Kumasi ein Lokal ziemlich versteckt gleich am Eingang vom „The Garden“. Piito wird in Kalebassen serviert, etwas befremdlich aber eindeutig sinnvoll stellt man die befüllten Kalebassen auf ein Stück Rohr, so kippen sie nicht um und sie bekommen einen Aludeckel damit die Fliegen fern bleiben. Er schmeckt leicht säuerlich mit wenig Kohlensäure – also nicht mit dem uns bekannten Bier zu vergleichen. Ein Liter kostet 2 Cedi.

 

The Garden“ ist eine rießige Fläche Land, die zum Großteil mit Bananen- und Plantainbäumen versehen ist und offiziell der Regierung gehört. Von dieser bisher aber nicht beachtet, haben sich hier Kleinstdörfer gebildet, von nur 4-8 Leuten, die dort sehr einfach leben und teilweise die Felder bestellen oder vom Verkauf des Piito leben. Hier kann man ausspannen – man fühlt sich nicht wie mitten in der Stadt, und ist es doch. Allerdings kommt man hier wahrscheinlich nur mit einem ortsansässigen Begleiter her.

Was man aber auch machen kann, ist den Campus der KNUST besuchen – dIe Kwame Nkruma Univeristy of Science und Technology. Das erste Mal schaut man sich die ganze Anlage an, die einzelnen Wohnblocks der Studenten, die an Hochhäuser in Lechhausen erinnern. Der Campus ist vielleicht halb so groß wie der Stadtkern von Kumasi. Er hat sein eigenes Taxinetz, da die Lehrräume teilweise zu weit voneinander entfernt liegen, als die Wege zu Fuß zurück zu legen. Außerdem hat der Campus einen eigenen Pool – was vor allem der Grund ist, warum wir einen Ausflug dorthin machten. Ein Nachmittag am Pool in Ghana kann bedeuten, dass man das Schwimmerbecken als Europäer ganz für sich alleine hat, während sich die Ghanaer im viel kleineren Nichtschwimmerbecken tummeln. Warum das so ist? Weil der Ghanaer an sich nicht gern schwimmt, oder es hier eben nicht so üblich ist. Normalerweise so sportlich und körperbewusst, ist das Wasser nicht unbedingt ihr Element, sie wirken bisweilen etwas unbeholfen und tabsig, wenn man sie beim Schwimmen beobachtet.

Will man ein bißchen Europa, was das Ausgehen angeht, hat AHODWO wohl etwas zu bieten. Wir landeten einmal in einem Club – APHRO genannt, was die Abkürzung für APHRODISIAC bedeutet. Für schlappe 20 Cedis – umgerechnet etwa 8 Euro bekommt man einen klimatisierten Tanzbereich mit großer Bar, wo allerdings KEINE lokalen Getränke verkauft werden. Dafür gibt es Campari, Smirnoff, Jägermeister, Sambuca oder was auch immer. Natürlich alles zu seinem Preis. So kosten 2 shots (also 4 cl) Sambuca z.B. 8 Cedi, 2 shots Campari dagegen 10 Cedi, 2 shots des örltichen Gins Akpeteshie hingegen, den ich gerne mit Lime trinke, kostet normalerweise zwischen 1 und 2 Cedi. Lustigerweise finde ich außerhalb des Clubs drei Jungs, die auf einem kleinen Holztisch eben die lokalen Getränke zu lokalen Preisen verkaufen. HURRA- Fragt man mich also, wie es mir an diesem Abend gefallen hat, antworte ich „I liked the Akpeteshie-Spot most.“

Im Club selber werden die Charts rauf und runter gespielt, auch hier viel Europäisches und erst gegen Ende werden die lokalen Highlites ausgepackt. Für mich völlig unüblich wird meist paarweise getanzt. Man findet zusammen, heiße, innig wirkende Performances finden statt, und je nachdem, wie es gefallen hat wird in der selben Kombi, oder eben anderweitig weitergetanzt. Auch unerwartet sind wir Mädels nicht der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, was uns einen schönen Abend beschert.

Um sich zu hause zu fühlen, braucht man aber auch Alltag. Das Gefühl sich in der Gegend aus zu kennen, zu wissen wo die Straßen so hinführen und wo man was finden kann. Zum Beispiel Essen, Trinken, Duschgel oder Shampoo.

Fangen wir mit den Straßen an. Die Definition für Straße oder Weg verändert sich mit der Zeit, die man in Ghana unterwegs ist. Zu Beginn ist es klar, dass man die eindeutig als Straßen zu erkennenden Wege geht. Ich nenne sie gern die Mainroads. Sie weißen sich dadurch aus, dass vermehrt Verkehr auf ihnen stattfindet und sie eine gewisse Breite aufweisen. Die Mainroads geben uns Ausländern Sicherheit, weil wir uns auf einem offiziellen Weg zu befinden. Das ist gut so, kann aber dazu führen, dass man rießige Umwege geht, um von A nach B zu kommen. Die Challenge, sich seine neue Gegend zu erschließen, sieht hier so aus, dass man nachmittags, nachdem der Schuldienst erledigt ist, seine Sachen packt und einfach mal links läuft, anstelle wie sonst immer rechts, um nach Tanaso zu laufen. Über Wiesen und Felder, kleine Brücken, manchmal direkt im Vorgarten eines Hauses vorbei, vielleicht auch mal durch einen Friseur hindurch, kommt man irgendwann irgendwo auf derselben Mainroad an, wie sonst auch, nur an einer anderen Stelle. Mit viel Glück findet man bei solchen Ausflügen, einen neuen, kürzeren Weg um von A nach B zu kommen. Die Leute sind sehr freundlich und hilfsbereit, wenn man mitten im Nirgendwo nach dem Weg fragt – zum Glück. Irgendwann beginnt man dann ein Gefühl dafür zu bekommen, was ein Weg ist. Man darf sich dabei eben nicht davon ablenken lassen wo genau er gerade entlang führt.

Auf genau diesen Ausflügen findet man dann die Shops, in denen es die Dinge des täglichen Gebrauchs gibt – mit Glück ganz in seiner Nähe.

„Moving the nation“ – robber bombs und Oba Yaa

Die Fahrt nach Accra verlief ein bißchen anders als erwartet. Lisa Ha und ich sind morgens um 8 Uhr hier los und waren nach einigen Trotro-Umsteigereien – das sind hier so Art Linienbusse meist aus alten Transportern aus Europa – an der MMT-Station. Für längere Strecken gibt es ein eigenes Bussystem, wie schon mal beschrieben, sind das richtige Omibusse, und es gibt sie in Privater Hand, diese sind komfortabler und wie ich jetzt nach Accra weiß, auch schneller und es gibt das staatliche Busunternehmen MMT – Metro Mass Transit. Mit dem Motto „MOVING THE NATION“. Hier sind wir gegen 9:30 Uhr. Der Bus startet, wenn er voll ist, das weiß man, eigentlich auch eine sehr unweltschonende Sache, allerdings kann das bei 65 Sitzen schon so eine ganze Weile dauern – in unserem Fall ca. 2,5 Stunden. But remeber!! „There is no hurry in life!!“ Die letzten Sitze sind immernoch nicht besetzt, allerdings beschwert sich irgendwann eine Frau lauthals beim Driver und einige stimmen mit ein, so dass sich schließlich der Fahrer überreden läßt und siehe da, während er das Busgelände verlassen will, finden sich auch für die letzten drei Plätze noch Mitfahrer. Bis wir aus der Stadt raus sind, ist es ca. 12:30 Uhr und die Fahrt dauert zwischen 4 und 6 Stunden.

Die Strecke zwischen Kumasi und Accra ist die meistbefahrene hier in Ghana. Sie ist zudem zum Großteil gut ausgebaut. Erst gegen Ende, sagen wir die letzten Hundert km vor Accra entwickelt sich die meist geteerte Straße in eine hubbelige staubige Sandpiste. Viele der Fahrgäste halten sich Taschentücher vor den Mund und die Nase. Alles läuft wie am Schnürchen, bis wir vor uns auf der Straße eine Explosion sehen. Im ersten Moment völlig verunsichert, frag ich den Jungen neben wir, was denn da jetzt los sei, er antwortet mir „this are armed robber bombs“. Ich mir meinem Englisch und seiner Ausprache nicht ganz sicher, denke im ersten Augenblick natürlich an bewaffnete Räuber und im zweiten an das wirtschaftlich und politisch ach so stabile Ghana und bin etwas verwirrt. Auch dem zufolge, wie gelassen sich der Rest der Fahrgäste verhält, zweifle ich an meinem Verständins und frage einen zweiten Fahrgast. Er erklärt mir nun, dass die vermeindlichen robber bombs verwendet werden, um die Blocks, also das Gestein zu zerbomben und damit zu zerkleinern, um es zu pulverisiieren und anschließend für den Straßenbau zu verwenden. PUUhh – also keine Räuber. Damit werden aus den rObber bombs – rUbber bombs und später erfahre ich warum sie so genannt werden. Rubber – eigentlich Gummi wird hier für alles mögliche was aus Plastik hergestellt wird verwendet. Und da das Dynamit für diese Bomben in Plastibehälter gegeben wird, heißen diese RUBBER BOMBS – so einfach kann es sein. Es gibt eben auch rubber bowl – Platikschüssel, rubber bucket – Plastikeimer oder only rubber, damit sind dann die Plastiktüten gemeint, die hier bei jedem gekaufen Artikel, und sei es Essen, z.B. Reis and Stew, gratis mitgegeben werden.

Zurück zur Fahrt. Nachdem die Straße freigeräumt wurde, sich mittlerweile ein kleiner Stau gebildet hat, geht die Fahrt weiter. Meine Bitte an wen auch immer ist jetzt nur, dass wir noch vor der Dämmerung in Accra im richtigen Trotro Richtung Teshie sitzen.

Meine Bitte wird auch erhört – allerdings steigen Lisa und ich nicht ins richtige Trotro. Anstelle am Labadi Beach befinden wir und in Labadi Mami – ich denke der Stadt zum dazugehörigen Strand. sodass wir später – mittlerweile ist es dunkel – doch ein Dropping-Taxi nehmen, dass uns zum verabredeten Platz bringt, wo wir von einem Freund unserer Guesthouse-Besitzerin abgeholt und endlich heimgefahren werden. Die Tore vom African-Swiss-Guesthouse in Teshie-Rasta öffnen sich für uns gegen 20 Uhr. Wir sind da, Oba Yaa – Frau Yaa – heißt uns willkommen und stärkt LIsa mit Spaghetti und Tomatensoße und ich bekomme anstelle den Nudeln gekochte Yam. Jetzt sind wir selig und froh angekommen zu sein und legen uns alsbald in das saubere Bett mit wunderbar wohltuenden Matratzen. Challenge geschafft!!

Einmal GREATER ACCRA bitte….

Einmal Accra und Teshie bitte…einmal wieder dahin, wo ich herkomm. Einmal wieder da hin, wo ich letztes Jahr meinen ersten Ghanaaufenthalt hatte, der mich schließlich wieder nach Ghana gebracht hat.

Dahin wo ich mich vielleicht und sicherlich etwas besser als in Kumasi auskenne, wo ich Leute treffe, die ich kenne, die mich und meinen Namen kennen und denen ich einfach Vertrauen entgegenbringen kann und möchte, weil sie ein bißchen wie Familie sind – oder Freunde. Weil sie mich letztes Jahr herzlichst in ihre Gemeinschaft aufgenommen haben, der ein oder andere mir viel über die Kultur erzählt hat, mir gezeigt hat, wie man hier kocht und „miteinander ißt“. Wo ich zwar sicherlich immernoch die Weiße bin, wo mir aber nicht das Gefühl gegeben wird ein Strager zu sein, sondern invited.

Nachdem hier in Ghana die Familie eine präsentere Rolle spielt als bei uns in Deutschland….z.B. Ist es üblich, dass die verscheidensten Familienmitglieder in unterschiedlichster Konstellation zusammen leben – nicht unbedingt freiwillig, sondern weils dort Arbeit gibt, oder die Schule, die besucht werden soll, dort liegt, oder weil ein Kind geboren wird und deshalb ein Cousin zu einem ander Onkel ziehen muss. So ist es auch üblich, dass Kinder nicht unbedingt bei ihren Eltern aufwachsen, sondern vielleicht bei der Tante oder bei der Großmutter.

Ich wollte also das Haus, in dem ich letztes Jahr gewohnt habe und seine Mitbewohner besuchen, es liegt in Teshie Tebibiano. Damals lebte dort der Cousin des Hausbesitzers und eine Famile, bestehend aus einer Mutter mit ihren beiden Kindern und einem Hausmädchen. Da die Mutter nun in einem anderen Stadtteil von Teshie einen Laden eröffnet hat, von dem aus es zu weit wäre jeden Abend nach Hause zu kommen, wohnt sie nun mit ihren Kindern und dem Hausmädchen in der Nähe des Ladens und ist nur ab und zu im Haus. Anstelle dessen wohnt nun ein anderer Cousin und die Schwester der Mutter in diesem Haus. – Neues Jahr, neue Mitbewohner. Trotzdem wird zu jeder Zeit davon gesprochen, das die ursprünglichen Mieter immernoch drin wohnen, lustig, aber manchmal verwirrend. Vielleicht sind sie es, die die Miete bezahlen, oder diejenigen Familienmitglieder, die anfangs hier gewohnt haben und nach und nach andere ihres Clans zwar hier schlafen und leben– aber nicht als Bewohner gesehen werden, wer weiß das schon so genau. Vielleicht ist die ursprüngliche Mieterin die älteste und ist und bleibt damit das Oberhaupt und der Mieter 😉

Greater Accra nennt sich eine der zehn Regionen hier in Ghana. Es sind so zu sagen Regierungsbezirke – oder eher Verwaltungseinheiten Wie auch immer. Greater Accra umschließt die Hauptstadt ACCRA und die westliche Küste kurz bevor der Volta Lake ins Meer fließt ;).

Neben Teshie, wollte ich in Accra die factory der TRASHY-BAGS besichtigen. Sie verwertet unter anderem die hier üblichen sachet water/pure water rubbers. Hier wird das Trinkwasser in 500ml Plastikbeuteln verkauft, welche nach dem Leeren meist auf der Straße landen. Genauso wird mit dem Eis und dem Youghurt verfahren, die ebenfalls in farbenfrohem Plastik verpackt sind. Dass Ghana ein Müllproblem hat, ist sicher bekannt, und diese Firma geht einen eigenen Weg, dieses Problem kreativ zu lösen.

Im Nordosten von Accra liegt die TK-Beads-factory, die die hier populären Glasperlen herstellt. Auch eine Art Müllverwertung, da diese Beads aus Altglas hergestellt werden. Alles alles alles ist reine Handarbeit!!

Neben der Besichtigung der factory und dem Verfolgen der einzelnen Arbeitsschritte, hat jede Firma natürlich auch ihren eigenen Showroom, wo man sich dann mit dem Material eindecken kann. Vor allem in der Beads-factory kam der Kaufrausch über mich, vor lauter Farben und Formen gings soweit, dass Lisa und ich nur noch mit den letzten Cedis gerade so nach Hause gekommen sind. Jetzt kann ich meine eigenen Armbänder kreieren…HURRA…

Hiermit danke an AFRICA-RECYCLED, von wo ich die einzelnen factories entnommen habe.

Was gabs sonst noch??

am Labadi Beachchillen am strandStrand, Sonne, Sonnenbrand,

abends die Windbrise vom Meer her, deshalb auch eine kleine Erkältung

 

Peter Tosh Nights im „Rolling Stone“, Reggae-Nights mit „Princess Labadi Beach“

3 eier täglich!!täglich drei Eier als Gemüseomlette zum Frühstück bei Oba Yaa, genauso wie vier Hunde und acht Junge (1 männlich und 7 weiblich)

Biergartenfeeling und endlich Rauchen!!

n Ghana ist das Rauchen in der Öffentlichkeit unüblich. Wir haben erst nach vier Tagen den ersten Menschen überhaupt hier rauchen sehen. Es war ein etwas verwegen wirkender alter Herr. Ich bin von uns Mädels die einzige Raucherin, die nicht unbedingt vorhatte hier aufzuhören. Bisher habe ich nur abends in der Dunkelheit auf dem Weg hinterm Campus hin und her laufend eine Zigarette geraucht und mich dabei genauso verwegen gefühlt wie dieser ältere Herr. Das hat nun ein Ende, denn auf dem Weg nach Tanaso, wo die örtliche University of Education steht und damit mein Internetcafé, befindet sich ein sog. „Spot“. So nennen sich hier die Kneipen. Dieser Spot erinnert mich stark an einen Biergarten, denn seine Plastiktische und -stühle finden sich von Bäumen überdacht – eben wie bei uns die Kastanienbäume – auf diesem Wege ein Gruß an die Kervansaray.

Der Spot wird von einer Frau betrieben, die ihr Baby auf ihrem Rücken gebunden trägt, während sie uns die verschiedensten Sorten Gin anbietet. Gin ist in Ghana wohl sehr beliebt – zumindest bei den Christen, denn die Moslems, die ich bisher als solche kennengelernt habe verweigern den Alkohol. Sie hingegen kauen als Stimuli Tigernuts. Uns eher bekannt als Colanüsse – mit einer anregenden, den Hunger stillenden Wirkung – auf TWI „Atadwe“ genannt. Geschmack und Konsistenz erinnern mich stark an Kokosnuß.

Jedenfalls ist in diesem Spot das Rauchen erlaubt – ganz ohne Verwegenheitsgefühl – fehlt nur noch eine Bezugsquelle, denn bisher rauche ich im Zimmer gefundene übriggebliebene Zigaretten – Danke an Unbekannt.

Sich Platz geschaffen und eingelebt

Mittlerweile haben wir alle unsere Zimmer gründlich geputzt und entrümpelt. Schränke ausgeräumt, alte abgelaufene Medikamente von unseren Vorgängern entfernt und vieles Nützliches gefunden, wie z. B. Einmalhandschuhe,„Westafrikanisch Kochen“ von Cobbinah, der den Ghana-Führer im Peter Meyer Verlag veröffentlicht hat, oder z.B. PU SChaum ;), mit dem ich versucht habe das Leck unseres Klos zu versiegeln (Es ist mir im Übrigen misslungen.)

Ich teile mir mein Zimmer mit Lisa Pfeffer. Es ist ca.30 qm groß, hat zwei einzelne Betten, einen funktionierenden Kühlschrank und sogar eine Couchgarnitur, die vor ca. 7 Jahren von SChülern der Vocational School hergestellt wurden. Das habe ich aus einem Reisebericht erfahren, den ich beim Ausräumen unseres Schranks gefunden habe. Eine Volunteerin, die im Herbst 2005 für 3 Monate hier war, hat ihre Berichte ausgedruckt und samt Bildern hier gelassen-eine gute Idee.

Seit dem hat sich wohl einiges verändert, was die Schule und die Organisation derselben angeht. Vieles beschreibt sie aber auch genau so, wie wir es hier erleben. Das ständige Angestarrt-werden, die ständigen Obruni-Rufe, die uns als Weiße begrüßen oder belächeln sollen – oder kopfschüttelnd uns bemittleiden.

Wir haben einen neuen Duschvorhang erworben, da unserer am abschimmeln war. Erstaunlicherweise hatte dieser neue, noch verpackte Duschvorhang bereits Risse und Löcher und dort, wo eigentlich die Löcher für die Aufhängungen sein sollten, waren keine zu finden. Das Material ist dermaßen miserabel – das hat mich an meine Kaffeetasse erinnert, die ich ein paar Tage vorher gekauft hatte. Eine Plastiktasse, die so schlecht verarbeitet ist, dass man Obacht geben muss, sich beim Trinken nicht zu verletzt. Was hier zu kriegen ist, scheint von noch schlechter Qualität zu sein, als wir es in Deutschland von Billigprodukten gewohnt sind.